Sonographische Zeichen

                                    Lungenultraschall(LUS) Befunde - nicht spezifisch bei COVID-19 Pneumonien   
  •   verdickte Pleuragrenzfläche (linearer Schllkopf)
  •   Unterbrochene viszerale Pleura = fraktionierte Pleura (linearer Schallkopf)
  •   Pleuraerguss eher selten, ggf. Flüssigkeitsansammlung an Konsolidierungen
  •   B-Lines bzw. Kometenschweifartefakte multifokal, ggf. konfluierend
  •   Kleine subpleurale Konsolidierungen
  •   erneutes Auftreten von A-Linien (Genesungsphase)
Vorteile der Lungen Sonographie (LUS):
Primäre und Kontrolluntersuchungen sind rasch (wenige Minuten) und jederzeit durchführbar. Es wird als bed side Untersuchung mit hand-held bzw. POC (Point of Care) Geräten von einem infektionsgeschützten Untersucher*in durchgeführt. Die Befunde sind auch in früheren Erkrankungsstadien sinnvoll durchführbar, da eine Lungenbeteiligung schon zu einem frühen Zeitpunkt auftreten und so das Patientenmanagement erleichtern kann. 
Wichtige Limitationen:
Die sonographischen Befunde sind nicht spezifisch für eine Corona Pneumonie. Infiltrate, die nicht peripher an der Thoraxwand liegen, entgehen der sonographischen Detektion. CT ist der US Thoraxsonographie überlegen und wird z.Zt. von radiologischen Gesellschaften in den USA nicht als Alternative zur CT empfohlen. DD bei B-Lines: Virale Pneumonie, Lungenödem, ARDS, Lungenfibrose, post-Radiatio Thoraxtrauma.
Normalbefunde an der Lunge
A-Lines: Horizontal mit regelmäßigen Abständen sich wiederholende helle Linien (Reverberationsartefakte), die vom Impedanzsprung zwischen Brustwand und Luft an der Pleura ausgeht. Die vollständige Abwesenheit von A-Lines ist pathologisch, ihre Wiederentstehung ein Zeichen der Befundbesserung.
Pleurareflex: nur erkennbar als feine Linie zwischen Brustwand und der luftgefüllten Lunge
Lungengleiten: Atemverschieblichkeit des luftgefülltem Lungengewebes an der Pleura


Pathologische Befunde an der Lunge
Mit vermehrter Flüssigkeitseinlagerung im Lungengewebe entstehen in der Thoraxsonographie sog. B-Lines, meist auch als Kometenschweifartefakte (z.B. bei Cholesterinkristallen in der Gallenblasenwand oder bei der Adenomyomatose) bezeichnet. Beim Lungenödem reichen die B-Lines bis weit in das Fernfeld, während Kometenschweifartefakte eine limitierte Tiefenausdehnung aufweisen.
Sie finden sich altersabhängig auch bei Gesunden bis 17% bei jungen und 37% bei älteren Patienten [Dietrich, 2016]. Mehr als 3 schmale B-Lines in einem Interkostalfenster gelten jedoch als pathologisch. B-Linien können fusionieren. Je größer und zahlreicher die B-Lines bzw. Komentenschweifartefakte, desto schwerer ist die anzunehmende pulmonale Parenchymerkrankung, Fehlt in einem Lungenbereich die Belüftung stellt sich dieser Bereich als solide dar, ggf. mit Luftbronchogramm (=Konsolidierungen). Konsolidierungen treten im Krankheitsverlauf häufig auf. Tägliche Ultraschallkontrollen bei Patienten mit pulmonalen Veränderungen sind sinnvoll.
Die Entzündungsreaktion an den Pleurablättern führt zu einer Verdickung, die viszerale Pleura weist Unterbrechungen auf (fragmentierte Pleura), selten kann es zu einer geringen Ergussbildung kommen, die eher im Bereich von Konsolidierungen gesehen wird.
Covid Triage Sono.pdf